Sydney, Manley Beach, vor etwa eineinhalb Monaten. Nurnoch ein paar vereinzelte Spaziergänger spielen mit ihrem Hund, ein Kajakfahrer und ein Kite-Surfer kämpfen mit der Brandung. Die meisten Menschen sind schon auf dem Weg nach Hause oder zur Fährstation. Es ist kurz vor 19 Uhr. Die Sonne geht in Australien viel zu früh unter und macht die Abendstunden kostbar. Einsamkeit ist wunderbar. Ich fühle mich angekommen. In solchen seltenen Momenten gehöre ich zu den Menschen, die im Jetzt schon fürchten, was sein wird. Erinnerungen verblassen viel zu schnell. Ich horche in mich hinein und bemerke Vorboten einer Melancholie deren Gegenstand gerade erst vor mir entsteht. Und so gebe ich mir Mühe den Augenblick zu intensivieren. Ich verbanne alle ablenkenden Gedanken. Ich möchte diesen Moment einfangen und bewahren, um später wieder dorthin zurückkehren zu können. Jedes Detail wird für immer aufgesaugt.

So oder so ähnlich werde ich mich wohl gefühlt haben, als ich mich damals in den Sand kniete und den Auslöser betätigte.