Mittwoch, 26. Oktober 2005
Interview: "China muss grüner werden" 2r, Mittwoch, 26. Oktober 2005, 10:46, Zeitgeist
"Eine alte chinesische Weisheit lautet: Wer sich gegen das Wasser stellt, der stellt sich gegen das Leben" erzählt Pan Yue als er sich mit der Zeit unterhält. Er ist Vize-Umweltminister in China. Wasserverschmutzung, Wassermangel, Erosion und Desertifikation, gigantische Müllberge, Luftverschmutzung, Saurer Regen: China befindet sich wirtschaftlich auf dem steil aufsteigenden Ast und sägt gleichzeitig unbeirrbar am selbigen. Die Volksrepublik belegt auch in Sachen Umweltsünden internationale Spitzenplätze (gleich nach den USA) - eine waschechte Industrienation eben, nach westlichem Vorbild. Herr Pan erzählt nicht nur offen in konkreten Zahlen über Chinas Umweltproblematik, sondern auch von chinesischen Maßnahmen, die mich überrascht haben (und den Interviewer wohl auch). "Wir wollen bei uns in China das Sozialprodukt in Zukunft so berechnen, dass auch der Umweltverzehr, die ökologischen Schäden, darin Eingang finden. In zehn Provinzen probieren wir das schon aus." Was Herr Pan erklärt wird auch in Deutschland als "Ökosozialprodukt" diskutiert und wie eine Zahnwurzelbehandlung vor sich hergeschoben. Wer Volkswirtschaftslehre studiert lernt schon in den ersten Veranstaltungen, dass die verschiedenen Kennziffern zur Berechnung von Wohlstand, Wirtschaftswachstum und Lebensqualität in einer Nation, (Bruttosozialprodukt, Pro-Kopf-Einkommen usw.) nicht sehr aussagekräftig sind. Wichtige Aspekte wie eben Umweltverschmutzung und Ressourcenraubbau werden nämlich nicht einbezogen - auch in Deutschland nicht. Das liegt einerseits an methodischen Problemen. Man ist sich nicht einig, wie man Umweltschäden messen und in Geldbeträge umrechnen soll. Aber wenn man Herrn Pan weiter zuhört, ahnt man auch, warum ein Ökosozialprodukt gerade in westlichen Demokratien nicht sehr beliebt sein kann. In China hat man die jährlichen Umweltschäden auf 8 bis 13 Prozent des Sozialprodukts berechnet. Das reguläre Wachstum ohne Umwältschäden beträgt aber nur staatlich gebremste 9,5%. Unter'm Strich steht dieses Jahr der "Tiger auf dem Sprung" also quasi still in der Luft oder kurz vor der Bruchlandung. Wahrscheinlicher ist sogar, dass ihm dabei noch Haare und Zähne wegen Schwermetallbelastung ausfallen. Man kann sich nur all zu gut vorstellen, dass ein negatives Ökosozialprodukt auch in Deutschland kein gern gesehenes Mediengespenst wäre.
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