Mittwoch, 14. Dezember 2005
Ambivalenzia 2r, Mittwoch, 14. Dezember 2005, 21:12, 2life
In Deutschland gefürchtet, verachtet, ja verfolgt, und doch ganz nebenbei ein therapeutisch weitestgehend verkanntes Konzept: Ambivalenz! In Deutschland ist Ambivalenz nämlich etwas schlechtes. Sie steht für Inkompetenz, fehlende Reife und Verantwortungslosigkeit. Manchmal wird sie sogar mit Dummheit verwechselt. Öffentliches Zurschaustellen von ambivalenten Tendenzen gleicht in der Regel einem intellektuellen Suizid. Deswegen haben in Deutschland alle eine Meinung zu jedem Thema. Wer keine Meinung hat oder sich nicht festlegen kann, hat ein Problem oder kann nicht ernst genommen werden. Die Ambivalenz wird leider nicht ihrer edlen Essenz halber geschätzt, welche, manchmal überlagert von Faulheit, Trägheit oder Naivität, nichts anderes ist als die reinste Aufrichtigkeit. Nein, ganz im Gegenteil, Ambivalenz wird gefürchtet als Anzeichen eines moralisch, demokratischen Verfalls, ja! Und deswegen folgerichtig als ursächlich für gesellschaftlichen Untergang an sich. Ambivalenz ist die Zentrifugalkraft einer jeden demokratisch freiheitlichen Gesellschaft. Die Frage ist berechtigt. Kann denn ein Ambivalenter ein guter Demokrat sein? Nein, ganz klar! Dabei ist eine wohlbemessene Dosis Ambivalenz unglaublich erquickend. Ja, gesund würde ich fast sagen. Stellen Sie sich das vor! Einfach mal mehrere Meinungen haben. Oder noch besser: sich auf keine Meinung festlegen, und, denn das ist die Kunst dabei, sich damit pudelwohl zu fühlen! Das, werter Leser, erhöht die Lebensqualität! Da können Obst und Gemüse einpacken. Zumindest glaube ich das zu wissen. Nageln Sie mich jetzt nicht fest! Es könnte so sein, muss aber nicht. Ich mag mich auch irren. Ich empfehle aber trotzdem jeden zweiten oder dritten oder vierten oder jeden Tag zu einem beliebigen Anlass einfach die Arme hinter dem Kopf zu verschränken, in den Himmel oder an die Decke zu blicken und für 10 Minuten bewusst zu wissen, dass man nichts weiss. Ha! Das hilft ungemein! Sie werden sehen! Am besten man denkt sich dabei noch "Muoooch? Tjanu!" Und dann! Dann zuckt man mit den Schultern! Aaaaaach! Welch befreiende Geste. Es wirkt! Ich habs grade ausprobiert.
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